Von Laos nach Kambodscha
Ein weiterer Grenzübertritt
Wir starten zu unserem ersten organisierten Trip. Zu unserer Freude sehen wir bei der Bootsstelle unsere australische Bekanntschaft aus Nordlaos. Leider trennen sich unsere Wege nach der kurzen Bootsfahrt schon wieder, da sie in einen anderen Minivan verfrachtet werden. Wir geniessen die klimatisierte Fahrt zu dritt im Auto und erreichen nach kurzer Fahrt den Grenzposten. Mit dem Ausreisestempel im Pass werden wir die 200 Meter zum kambodschanischen Grenzposten chauffiert, wo unser Minivan umkehrt und wir hinter der Schranke schon einen Lokalbus sehen. Hier treffen sich alle Touris vom Boot wieder. Wir ca. 15 Touristen sind mit 4 Autos gekommen (alle nur halb voll) und reisen nun zusammen in diesem Bus weiter. Das heisst, wenn wir dann mal losfahren. Uns kommt die Zeit im heissen Schatten ewigs vor. Wir warten noch auf weitere Minivans und sind erstaunt, als zuletzt, also ca. 2h später 2 Frauen aus unserem Guest House zu uns stossen. Wo die wohl gebucht haben?
Es ist Zeit zum Mittagessen und wir machen einen Halt in Stung Treng. Einer Fragt wie lange wir den Pause machen und der Chauffeur meint nur: "solange wie ihr braucht zum Essen". Ein paar Strassen weiter gibt es einen Bankomaten und deshalb findet sich 3/4 des Buses dort ein, um Geld zu beschaffen. Im nu bringt uns ein Bankangestellter einen Sonnenschirm und 3 Stühle. So sitzen und stehen wir Touristen im Schatten des Schirms und warten bis der Einheimische sein Bündel Geld (welches er mit etwa 5 Transaktionen bezieht) beisammen hat.
Zurück bei der Bushaltestelle ist unser Bus inkl. allem Gepäck verschwunden und niemand weiss, wo er ist und wann er wieder kommt. Essen wir doch erst einmal was. Ca. 30 Minuten später kommt er wieder und drängt uns zum einsteigen, obwohl einige erst mit dem Essen begonnen haben. Dafür halten wir 3 Minuten später wieder, um auf jemanden zu warten. Das ist also unser Start in Kambodscha.
Die Fahrt kommt uns sehr kurz vor obwohl wir erst um 15 Uhr in Kratie eintreffen. Wir können gar nicht aus dem Bus aussteigen, da wird Rotsch schon von einem Hotelbesitzer begrüsst. Für einmal lassen wir uns schnell überreden und geniessen den Luxus im Hotel.
Rüehr mi nid a!
Es isch huerre heiss! Das sind die 2 Sätze, die wir seit 7 Tagen öfters erwähnen. Wir hätten nicht gedacht, dass wir einmal Fan von Ventilatoren werden. Die kühle Brise auf der Haut, während die andere Seite ins Bett schwitzt. Sogar im Schatten stehen, drückt uns den Schweiss aus allen Poren. Welch eine Körperreinigung :-)
Gleich neben unserem Hotel ist ein professionell eingerichteter Coiffuresalon. Ob dies ein Zeichen ist meine wärmenden Haare abzuschneiden? Ja. Irgendwie bin ich etwas nervös, liegt mir doch meine Haarpracht am Herzen. Bis jetzt sprechen die Kambodschaner sehr gut Englisch - meine Coiffeuse nicht... Ich erkläre ihr behutsam wieviel ich schneiden will. Sie nimmt den Kamm, eine Scheere und schneidet drauflos. Ich halte den Atem an, schneidet die doch auf der falschen Seite ihrer Finger und so Handgelenk mal Pi. 5 Minuten später bin ich fertig. Ich glaubs gar nicht. Sieht nicht mal so schlecht aus. Mal kuken was Rotsch meint. Der ist wohl noch nicht mal bei der Bank angelangt, um unser Geld zu wechseln.
Auf nach Phnom Penh
Wow, in unserem Bus funktioniert die Klimaanlage und sie stellen sie nicht einmal auf Gefriertruhe ein. Wir sitzen auf den vordersten Plätzen mit Beinfreiheit und Aussicht und geniessen die ruhige Fahrt nach Phnom Penh.
Bei unserer Ankunft in der Hauptstadt erblicken wir schon von weitem die vielen Tuck Tuck Fahrer. Einer überredet uns sogar, uns in ein Gästehaus zu fahren, das nicht in unserem Reiseführer erwähnt ist. Aber über überdurchschnittliche Infrastruktur wie Restaurant und Internet verfügen soll. Wir landen in der wohl grössten Traveller-Bude von ganz Phnom Penh beziehen aber dennoch zumindest für eine Nacht ein Zimmer, und ziehen gleich los, ob wir nicht was Spannenderes finden. Wir finden 2 nette Gasthäuser in gleicher Preisklasse, etwas mehr im Zentrum, wollen den Umzugs-Entscheid aber nochmals überschlafen.
Am nächsten Morgen haben wir eigentlich entschieden, dass wir nicht umzuziehen. Als uns ein Hotelangestellter (wir lesen gerade die Speisekarte, er spricht gleichzeitig) eine Tour zum Killing Field verkaufen will, obwohl wir ihm 2 Sekunden zuvor gesagt haben, dass wir in den Königspalast gehen, sind wir ganz sicher, dass wir hier am falschen Ort sind und fahren mit unserem Gepäck ins Zentrum.
Übrigens, der Königspalast überzeugt uns nicht sehr, da gibt es im Kafi an der belebten Strassenecke mehr zu beobachten.
In der Nähe der Schweizer Botschaft soll es einen Supermarkt geben mit CH-Käse. Nachdem ich von Baguette und Greyerzer geschwafelt habe, sind wir nicht mehr aufzuhalten. Wir werden fündig, kaufen gleich noch etwas Schinken und Lipton Eistee und machen uns, das Wasser im Mund zusammenlaufend, schnellen Schrittes auf in unser Zimmer. Hmmmm, ist das schleck :-)