Unser Alltag im Iran
Die Leute hier sind wirklich herzlich. Täglich werden wir in ein Gespräch verwickelt. Mal kürzer, mal länger, mit oder ohne Tee und schon 2 Mal waren wir mit Einheimischen abendessen. Die vielen Gespräche und die Offenheit der v.a. jungen Menschen gibt uns einen kleinen Einblick hinter die Kopftücher und Hausmauern. Vorallem das Abendessen mit dem Schwulenpaar war sehr amüsant und lehrreich.
Habt Ihr gewusst,...
- Schwul oder Lesbisch sein ist erlaubt aber Geschlechtsverkehr mit Gleichgeschlechtlichen ist verboten?
- dass Männer über 18 Jahre normalerweise zuerst ihre Ausbildung abschliessen und danach 2 Jahre Militärdienst absolvieren müssen bevor sie einen Reisepass beantragen können?
- dass die Iraner wissen, dass sie als Extremisten und Terroristen angesehen werden?
- dass sie unter diesen Vorwürfen leiden?
- dass Partys im Geheimen stattfinden (keine Ahnung wo)?
- dass man Alkohol auf dem Schwarzmarkt kaufen kann?
- dass es eine Strasse gibt, wo junge Männer vorfahren und eine Frau suchen für eine Nacht und die Frauen einen Mann für eine Nacht?
- dass nicht alle Frauen das Kopftuch tragen möchten?
- dass es eine Partei gibt gegen die Regierung?
- dass es mehrere Kirchen gibt?
- dass nicht alle islamisch sind?
Auf meine Frage, warum die Frauen Kopftücher und lange Kleider tragen müssen kam die Antwort, weil es im Koran steht. Aber was ist die Begründung? Mein Gegenüber hirnt (so à la gute Frage...) und gibt zur Antwort: Der Koran schreibt nie warum, es ist einfach so.
Ein paar Tage später sprechen wir mit einem Gläubigen. Die Frauen müssen Kopftücher und lange, weite Kleider tragen weil sie heilig sind und als Schutz vor den lüsternen Männerblicken.
Auf mehrmaligen Wunsch von weiblichen Leserinnen, hier ein paar Bilder von meinem Iran-Outfit.