Visaverlängerung China
1. Akt: Visaverlängerung
Wir entscheiden uns, die Visaverlängerung in der Provinzstadt Kaili zu erledigen. Mit Sack und Pack machen wir uns von der Bushaltestelle zum Public Security Bureau. Die Empfangsdame spricht kein Englisch, telefoniert aber einem Herrn, der uns erklärt: "Please, come to my office in the afternoon. Die Verlängerung würde eine Stunde dauern." Die Dame schreibt uns eine Adresse auf und wir machen uns auf die Hotelsuche. Wir fragen die Frau an der Rezeption, ob sie uns nicht die chinesischen Zeichen, sprich, die Adresse für heute Nachmittag in unseren Buchstaben schreiben könne. Bis sie uns versteht was wir wollen, vergehen sicher 15 Minuten.
Nach dem Mittagskäfeli machen wir uns auf den Weg. 14.30 Uhr sollen wir im Bureau antraben. Die Strasse ist ja kein Problem aber wo sind bloss die Hausnummern? Wir fragen uns durch. Von der Kioskverkäuferin, über die Apothekerin, Spaziergänger, bis zum Polizisten und siehe da, wir landen wieder im Public Security Bureau. Die Empfangsdame verdreht die Augen, wehrt mit den Händen ab und ihr vis à vis steckt uns in ein Taxi. Am anderen Ende der Strasse (laaaange Strasse) finden wir endlich unseren Herrn, der uns unser Visa verlängern soll. Obwohl er uns am morgen gefragt hat wie lange es noch gültig sei und von wo wir kommen, wehrt er ab und erklärt uns, dass wir noch 12 Tage Zeit haben und er das Visum erst ab 7 verbleibenden Tagen verlängern kann. Wütend und verständnislos verlassen wir sein Büro. Quark Bürokratie...
Nun, gehen wir halt unser Busticket für morgen organisieren. Ich sage der Dame hinter der Scheibe: "piao (Ticket), Zhaoxing (Ort), mingtian (morgen). Ihre Antwort: meiyou (nicht haben). Haben wir uns noch gedacht, dass es keinen direkten Bus dorthin gibt. Gehen wir halt bis Liping. "meiyou". Hmmm, und was ist mit Congjiang? "meiyou". "Ds cha doch nid si" pfurre ich sie an. Wir bleiben hartnäckig stehen, während sich andere vordrängen und sie einige Tickets verkauft. Endlich hat sie die glorreiche Idee, ihre Kollegin, welche im Hintergrund sitzt und nichts tut, zu holen. Diese spricht Englisch und wir haben im nu 2 Tickets nach Liping. Morgen um 7 Uhr Plätze 1 und 2. Von wegen "meiyou"!
2. Akt: Visaverlängerung in Guilin
Mit dem Taxi suchen wir das Public Security Bureau in Guilin. Rotsch auf dem Vordersitz mit der Karte in den Händen, führt die junge Chauffeuse, welche keine Ahnung hat, wo sie hin muss. Trotzdem müssen wir noch ihre Umwege bezahlen. Grummmel...
Das Formular ist ausgefüllt, unsere Passfotos aufgeklebt, der Herr hinter dem Schreibtisch sehr freundlich und unserer Verlängerung steht nicht mehr viel im Weg. Nur etwas klitze Kleines.... Wenn wir nun unser Visum verlängern, verfällt uns unser double entry und wir müssen in der Mongolei ein neues Visum für China beantragen. Grummmel... Heute nehmen wir das ganze gelassen und suchen den Bus für zurück. Der weiss wenigstens, wo die Strassen hinführen.
3. Akt: Fluchtartiges Verlassen von China
Was nun? In 5 Tagen (06.06.) müssen wir die Grenze passieren. Dabei wollten wir doch noch paar Tage nach Yangshuo, Shanghai und danach gemütlich um den 15.06. in die Mongolei einreisen. Unsere Zugtickets für den 06.06. nach Shanghai haben wir schon gekauft.
Unsere Umplanerei läuft auf Hochtouren, wir gehen diverse Varianten durch und stehen wenig später am Bahnschalter und buchen um. Heute 17.10 Uhr Abfahrt nach Shanghai. Nicht der schnellste Weg zur Grenze aber diese Stadt wollen wir nicht auslassen.
Nach 24 Stunden Shanghai, gehts weiter nach Peking und am gleichen Tag nach Hohot.
Schon um 5.20 Uhr erreichen wir die Provinzstadt und freuen uns, dass die Ticketschalter schon geöffnet sind. Der Ticketschalter für UB öffnet aber erst um 8 Uhr. So vertrödeln wir unsere Zeit mit einem Frühstück und dem Ausfragen der Leute, die uns ständig ansprechen, über den Zug nach UB.
Endlich, wir sind dran. Yeeeeh, es gibt Ticket - man sind die teuer... Wir probieren der Dame zu erklären, dass wir gerne hard sleeper möchten (wie immer), was jedoch nicht klappt. So fahren wir halt heute im Luxuszug als Stinketouristen (nicht Kaoshan). Unsere Stunden bis 22.00 Uhr vergehen nur gemächlich. Wir schlendern umher, testen den Mc Donalds, KFC und sogar noch den Pizzahut. Nicht dass wir überall etwas gegessen hätten, es gibt ja auch noch Kaffee...
Endlich im Zug. Unser 4-er Abteil haben wir für uns alleine. War da wohl ein Stinkdetektor beim Ticketschalter und wir haben für 4 bezahlt?? Inzwischen ist aber unser Feuchttüchlipack nur noch halb voll und wir duften wieder einigermassen herrlich.