Nordlaos - Teil 1
Laos in der Trockenzeit...
Sabai dii Lao
Am kleinen Grenzübertritt am Chiang Khong / Houei Xai fahren wir nach unserer Ausreise in Thailand mit dem Boot über den Mekong. Die schöne Fahrt dauert nicht lange und wir stehen in der Warteschlange für das Visum von Laos. Das ganze ist reine Formalität und Geldablieferung. Trotzdem dauert es eine Weile. Viele Touristen brauchen ein Visum und bekanntlich sind die Laoten nicht die Schnellsten. Trotzdem herscht eine gewisse Hektik. Wir geben unsere Pässe einem Beamten, der diese einsammelt und einem zum stempeln gibt. Danach gehen sie nach hinten zu einem, der das Visum mit Nummer und so versieht. Wieder vorne am Schalter sucht ein dritter die richtigen Touristen zu den Pässen. Eine Warteschlange gibt es nicht, da alles so eng ist und so viele warten. Ich stehe auch in diesem Gedränge und warte, während Rotsch für uns Geld wechselt. Für die Visa bezahlen wir schon mal etwas mehr, da Sonntag ist. Nun brauchen wir auch noch den Einreisestempel, den es am nächsten Schalter gibt. Dieser kostet nochmals 1 Dollar Sonntagszuschlag :-) Wir holen unsere Rucksäcke und gehen bei der letzen Passkontrolle vorbei und befinden uns endlich in Laos.
Noch am selben Tag rumpeln wir mit einem Localbus nach Luang Namtha wo wir einen Kanadier und 2 Tüüütschi kennen lernen. In diesem kleinen, gemütlichen Örtli trifft man sich auch immer wieder und so lassen wir uns am nächsten morgen von ihnen zu einer Bambusfloosfahrt begeistern.
Bambusfloosfahrt
Unser Guide, ein zierlicher 25-jähriger Laote, der seit 2 Monaten bei diesem Tourveranstalter arbeitet und heute seine erste Fahrt auf dem Nam Tha hat (erzählt er uns erst später...), macht einen fröhlichen Eindruck und erklärt uns auch, da wir nun zu fünft seien, müssen wir wohl wegen dem tiefen Wasserstand zwischendurch stossen. Kein Problem sagen wir, wird ja sicher lustig und wir haben unsere Hosentaschen geleert.
Am Fluss angekommen macht Rotsch ein Witz über das kleine, unförmige Bambussfloos im Wasser und wir sind gespannt was uns erwartet und wo die wohl das Boot versteckt halten? Kein Versteck - das Floos wird mit 3 Tubes (so schwarze grosse Pneus wie im Schwimmbad) versehen und schon fahren wir los. Die Füsse im Wasser, das Gesäss knapp über dem Nass, geniessen wir die ersten paar Meter, sind guten Mutes und freuen uns, wie von Philip angekündigt etwas herumzuhängen und nix zu tun. Denkste... Schon nach 5 Minuten laufen wir das erste Mal auf Grund. Nach dem 10. aufstehen und stossen sind wir immer noch gut gelaunt. Mit der Zeit wird das ganze etwas mühsam, stossen wir doch mehr als wir sitzen. Einmal nehmen wir auch Zange und Schraubenschlüssel in die Hand und fixieren das Boot für die nächsten 500 Meter...
Obwohl wir zwischendurch und v.a. gegen den Schluss immer wieder am Fluss entlang laufen, (geht ja auch schneller und ist bequemer) jeder irgend einen Verlust hat (nasse Pässe und Geld, fehlende Kamera, verletzter Fuss, defekte Schuhe...) und wir am Schluss auch noch helfen müssen unser Floos, das schon fast auseinander fällt, zu zerlegen, sitzen wir lachend im Tuck Tuck und frieren vom Fahrtwind in den nassen Kleidern bis zum Hotel.
Wir haben ca. 4km in 6h geschafft, konnten die Landschaft geniessen, den Fischern zusehen und es selber probieren und hatten eine lustige Fahrt.
Gemütlicher Tag in Luang Namtha
Heute sind wir auf der sicheren Seite vom Wasser und mieten ein Velo und zwar so ein richtiges Bike. Als erstes besuchen wir einen Wasserfall, der uns durch Dörfer mit winkenden Kindern und lächelnden Leuten führt. Wo die Schweine, Kühe und Hühner auf der Strasse leben und die Häuser aus Bambus sind. Schon der Weg zum Wasserfall lohnt sich also.
Danach besuchen wir auch noch gleich eine schöne Stupa und schwitzen wie blöd bei dem steilen Aufstieg. Auf dem Markt finden wir noch neue Flip Flops für Rotsch, was einer von den Verlustartikeln von gestern war. Da haben wir uns jetzt aber ein Baguettesandwich, ein Bierli und unser Nachmittagsschläfli verdient.
Weiter gehts nach Oudomxai
Früh am Morgen steigen wir in ein riesen Tuck Tuck und lassen uns zum Busbahnhof chauffieren. Wegen den verschiedenen Informationen, dass der Bus um 8.30 bzw. 9.00 Uhr abfährt, machen wir uns genug früh auf den Weg. Unsere schweizer Frühheit lohnt sich und wir ergattern noch einen Platz und müssen nicht wie andere Touris im Mittelgang auf Plastikstühlen sitzen. Die Strecke führt an vielen kleinen Dörfern vorbei, die Strasse ist gut bis holprig und so erreichen wir unser Ziel wieder einmal durchgeschüttelt. Hier gibt es nicht viel zu sehen und das Dorf gefällt uns nicht besonders. Egal, morgen gehts sowiso weiter nach Phongsali. So geniessen wir unseren Balkon und die ruhige Stimmung.
Phonsali bis Muang Ngoi
Wie im Reiseführer beschrieben ist wirklich nur die Busfahrt nach Phongsali, hoch im Norden von Laos, spektakulär mit der holprigen Strasse und der schönen Aussicht. Der Ort selber hat nicht viel zu bieten. Es ist schon am eindunkeln als wir die Busstation erreichen. Gemäss unserem kleinen Ortsplan ist diesmal die Haltestelle nicht weit vom Zentrum entfernt und da uns niemand versteht und wir sie nicht, machen wir uns zu Fuss auf Guest House suche. Nach 3km erreichen wir endlich das Zentrum und werden auch schnell fündig, da hier nicht sehr viele Touristen Halt machen.
Nach einem Tag mit Spaziergängen und einem Marktbesuch verlassen wir das Örtchen auch schon wieder und fahren mit dem Bus nach Muang Khua. In diesem Fischerdorf fühlen wir uns auf Anhieb sehr wohl und entschliessen uns länger als nur eine Nacht zu bleiben. Bei unserer Dschungelerkundung am nächsten Tag treffen wir auf den Elefanten Rotsch und gönnen uns ein Bad am verlassenen Fluss.
Auf diesem fahren wir am nächsten Morgen Flussabwärts ins nächste Örtli, Muang Ngoi. Dies soll sehr touristisch sein. Wir lassen uns nicht beirren und schauen selber vorbei. Die Flussfahrt ist bezaubernd schön und mit den anderen 5 Touris an Bord sehr gemütlich und lustig. Auch in diesem Touri-Hängematten-Party-Ort (wie er genannt wird) fühlen wir uns sehr wohl. Hängematten und leere Bierflaschen finden wir zwar aber keine Party und abhängende Travellers. Wir lassen uns sogar zu einer Wanderung auf einer der schönen Karstberge verführen. Die Wanderung soll steil sein, auf einem Weg, nicht zum Klettern. Die Beschreibung des Weges trifft nicht ganz zu. Noch vor dem Aufstieg durchqueren wir Barfuss 3x den Fluss. Danach geht es von der ersten bis zur letzten Minute (das ist nicht übertrieben) steil den Berg hoch. Der Pfad ist schmal, die Bäume und Steine helfen uns nicht zu sehr zu rutschen und der Guide meisselt zum Teil vor uns Tritte in den Boden und schneidet Äste aus dem Weg. Da gehen wohl nicht so viele Touris hoch im Jahr...
Die Anstrengung lohnt sich, denn die Aussicht ist wirlich atemberaubend. Kaum oben angekommen mache ich mir natürlich schon wieder Sorgen wie ich da wohl runter komme. O.k. ich gebe es zu, die Sorge hatte ich schon beim hochklettern.
Mit Mühe, viel Rutschen, an den Bäumen und Seilen hängen erreichen wir alle heil das Tal und spüren schon den Kater in unseren Muskeln.