Ausser Spesen nix gewesen
Ein Unglück kommt selten allein, wir wären besser im Bett geblieben oder hätten den Tag mit jassen verbracht...
Unsere Reiseroute führt uns vom schönen Tagong über Danba nach Rilong und zurück nach Chengdu. Pünktlich um 7 Uhr morgens starten wir mit 2 weiteren Touristen im Minibus unsere Fahrt nach Danba. Nach einem kurzen Frühstückshalt wo wir sogar unser Aromat nochmals gebrauchen können :-), gehts weiter.
Unser Fahrer fährt zwar langsam aber sehr gut, was wir, auf den vom Regen matschigen Strassen, sehr begrüssen. Da plötzlich tönt irgendetwas komisch. Ein Platten... Das Rad wird abmontiert, der Fahrer fährt per Anhalter nach Danba (was nicht mehr so weit entfernt ist) und wir setzen uns mal mit unseren Jasskarten in den Schatten. Das Spiel ist noch nicht entschieden, als er auch schon wieder zurück kommt. Die Fahrt geht weiter und er erklärt uns, das es zwischen Irgendwo und Chengdu einen Erdrutsch gegeben habe. 3 Tage bleibt die Strasse nach Chengdu gesperrt. In Danba wird uns das bestätigt und wir fahren mit demselben Auto gleich wieder zurück und noch etwas weiter. Er will uns bis nach Kangding fahren für 100 Yuan pro Person. In Ba Mei hält unser Fahrer an und wir müssen zu seinem Kollegen ins Auto steigen, welcher uns nach Kanding fahren wird. Der Preis bleibt gleich. Kein Problem, wir laden unsere Rucksäcke um. Aber Halt, da sitzt ja schon einer im Auto. Da bezahlen wir doch nicht mehr 100 Yuan. Unser Angebot von 80 und 90 wird wehement vom Kollegen ausgeschlagen. Egal, fahren wir. Abfahrbereit sitzen wir im Van, als er die Türe öffnet, ich aussteigen muss und noch ein weiterer Chinese ins Auto steigt. So nicht Freundchen, jetzt kannst du deine 100 Yuan vergessen. Ich erkläre ihm, das wir nur 80 bezahlen und steige nicht mehr ein. Er fängt an zu schreien, hört nicht mehr zu und als er mich grob schubst, ist es vorbei. Wir steigen alle aus und wollen unsere Rucksäcke ausladen. Es sitzt im Auto und verweigert. Mano bin ich hässig. Nun ist es an mir zu schreien. Auch für 30 Yuan will ich nun nicht mehr mit diesem hässigen Typen fahren. Endlich haben wir es geschafft unsere Rucksäcke auszuladen. Mit Friesos Manneskraft und chinesischer Hilfe (stehen ja schon sicher 15 Leute um uns herum). Unser Fahrer probiert uns zu erklären, dass wir bitte mit ihm fahren sollen. Ich erkläre ihm mit Händen, dass er o.k. sei, aber sein Kollege brrrrr, und wedle mit den Händen nervös wie er ist in der Luft herum. Alle lachen ihn (oder auch mich) aus und sogar ich muss wieder grinsen. Wie geht es nun weiter? Wir steigen trotzdem zu ihm ins Auto, zusammen mit einem Chinesen, der in Tagong aussteigen wird.
An Tagong vorbei, Chinese immer noch im Auto, Sybille am Leiden an Kopfschmerzen, ich immernoch grumlig wird es langsam finster und beginnt zu regnen. Als es ganz abgedunkelt hat, schaltet er auch mal sein Standlicht ein. Nach dem Reinigen der Lichter mit Pfützenwasser, sehen wir, dass er eigentlich das Abblendlicht eingeschaltet hatte...
Weiter gehts rumpelnd und nicht viel langsamer und da ist das plötzliche "Bumm". Einer fährt uns in die Seite. Wer Schuld ist wissen wir nicht. Unser Fahrer will 5000 Yuan, das Gegenüber bietet 200 Yuan. So märtet man also? Die Verhandlungen beginnen, wir stehen im Regen, werden müder und müder und freuen uns nur noch auf ein warmes, trockenes Bett. Endlich, die Polizei kommt mit Blaulicht - siuuummm - fährt an uns vorbei. Die Warterei geht weiter bis ein Wagen kommt, der uns sicher nach Kanding bringt.